Internationaler Bildungskongress

Lehrpersonenmangel ist ein internationales Phänomen

Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin LCH, stellte am 13. «International Summit of the Teaching Profession» fest, dass auch andere Länder mit einem Personalmangel an Schulen zu kämpfen haben.

Schweizer Delegation in Washington (von links): David Rey, (Präsident SER), Dagmar Rösler, (Zentralpräsidentin LCH), Christophe Darbellay (EDK-Vizepräsident), Monica Macary (Vizepräsidentin CLACESO), Peter Lenz (EDK)

Wie lässt sich der soziale und gesellschaftliche Status von Lehrerinnen und Lehrern wieder verbessern? Das war eine der Fragen, welche die Delegationen am 13. «International Summit of the Teaching Profession» in Washington bewegte. In der Hauptstadt der Vereinigten Staaten trafen sich vom 25. bis 27. April Delegationen aus 22 OECD-Ländern. Für den Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz nahm Zentralpräsidentin Dagmar Rösler teil. Sie berichtet für www.LCH.ch über den Anlass:

Die Vertreterinnen und Vertretern der nationalen Lehrpersonenverbände und anderer Bildungsorganisationen tauschten sich über Herausforderungen im Bildungswesen aus – und stellten unter anderem fest, dass es auch in Schulen anderer Ländern zu wenig Personal gibt.

 

Eine öffentliche Aufwertung des Lehrberufs ist unbedingt notwendig.

 

Alle Delegationen waren sich einig, dass alles getan werden muss, um dem Lehrberuf wieder den hohen sozialen und gesellschaftlichen Status zu verleihen, den er einst hatte, und dass eine öffentliche Aufwertung unbedingt notwendig ist.

Auch die Fragen der politischen Bildung, der nachhaltigen Entwicklung oder der digitalen Kompetenzen gaben Anlass zu langen Diskussionen. Es wurde auf die Notwendigkeit einer pragmatischen Nutzung und Anwendung der Digitalisierung (zum Beispiel ChatGPT) hingewiesen. Die Digitalisierung und die Notwendigkeit, ausreichenden Zugang zu digitalen Instrumenten zu bieten, finden insbesondere in Abhängigkeit von der Grösse der Länder oder deren Fortschritt in diesem Bereich, nicht überall das gleiche Echo.

Lösungen weiterhin auf nationaler Ebene

Konkrete Lösungen sind auf der Ebene der 34 Mitgliedstaaten der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) leider nicht möglich. Doch es war beeindruckend zu erleben, wie sich Bildungsministerien und Organisationen von Lehrerinnen und Lehrern gemeinsam engagieren und Hand in Hand arbeiten.

Die grosse Mehrheit der Ministerinnen und Minister verwies denn auch auf die Notwendigkeit einer echten Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Schule und insbesondere auf die Bedeutung der Gewerkschaften bei den entsprechenden Schritten.

Schulbesuche als Rahmenprogramm

Ausser Diskussionsveranstaltungen standen Schulbesuche auf dem Programm. Dabei besuchten die Delegationen Schulen mit besonderen Profilen. Darunter unter anderen eine zweisprachige Schule, eine Schule ohne Mauern oder eine Universität, die sich der afroamerikanischen Gemeinschaft widmet.

Neben Dagmar Rösler vertraten die Schweiz David Rey, Präsident des Syndicat des enseignantes et enseignants  romand-es (SER), Christophe Darbellay, Vizepräsident der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK), Peter Lenz (EDK, zuständig für Bildungsmonitoring) und Monica Macary, Conférence latine des chefs d'établissement de la scolarité obligatoire (CLACESO).

 

Datum

28.04.2023

Autor
Dagmar Rösler/ca

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