Bildungsforschung

Was die Pandemie an Schulen bewirkte

Eine neue Studie beleuchtet die Probleme von Schulen während der Coronapandemie und wie sie damit umgingen. Beat Schwendimann, Leiter Pädagogik LCH, zeigt auf, weshalb dieser Beitrag aus der Bildungsforschung für die Schule relevant ist.

S-CLEVER+, ein Beitrag der Bildungsforschung, der Lehrerinnen und Lehrer betrifft. Foto: iStock/Ugur Karakoc

Die Einschränkungen der Coronapandemie sind aus dem Schulalltag verschwunden. Die Aufarbeitung der Auswirkungen läuft jedoch immer noch. Intensiv setzte sich die Studie S-CLEVER+ damit auseinander. Sie untersuchte die Herausforderungen, denen Schulen während des COVID-19-Schuljahres 2021/22 gegenüberstanden. Nun liegt der Schlussbericht vor.

Für Lehrpersonen ist diese Studie aus mehreren Gründen interessant. Hier die drei wichtigsten:

  1. Die Studie gibt Einblick in die besonderen Belastungen von Lehrpersonen und Schulleitenden während der Pandemie, wie zum Beispiel die erhöhte Arbeitsbelastung, die emotionale Belastung und der Ausfall von Lehrpersonen. Positiv erwähnt wurden die verstärkte Zusammenarbeit und der grössere Zusammenhalt im Schulteam.
  2. Eine besondere Herausforderung waren die unterschiedlichen digitalen und technischen Kompetenzen. Im Verlauf der Pandemie fand ein Digitalisierungsschub statt, wobei Schulen sich auf den Ausbau digitaler Ressourcen, die Nutzung von Online-Plattformen und die Fortbildung von Lehrpersonen konzentrierten.
  3. Die Veränderungen innerhalb der Schulen haben das Potenzial, nachhaltig zu sein. Viele Schulen hatten im Sommer 2022 einen Plan, wie sie diese Veränderungen auch nach der Pandemie nutzen können, unter anderem der enge Austausch und die Zusammenarbeit der Lehrpersonen untereinander, die regelmässige Reflexion der Unterrichtsarbeit und die Absicht, digitales Lernen nach der Pandemie weiterhin in den Unterricht zu integrieren. In drei Viertel aller Schulen wurde die eigene Professionalisierung positiv wahrgenommen.

Für die Studie wurden rund 200 Schulleitende aus allen vier Schweizer Sprachregionen befragt. Insgesamt bietet die Studie S-CLEVER+ wertvolle Einblicke in die Erfahrungen von Lehrpersonen und Schulleitenden während der COVID-19-Pandemie und kann dazu beitragen, dass Schulen besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind. Hinter der Studie steht ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Hochschulen aus der Schweiz und Deutschland.

Hier gehts zur Studie: www.s-clever.org

 

 

Datum

24.04.2023

Autor
Beat Schwendimann, Leiter Pädagogik LCH

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