Bündner Kita erhält Frühförderungspreis für Berggebiete

Viel Engagement und lokale Vernetzung helfen, mit Frühförderung die Bildungsqualität und Chancengerechtigkeit zu fördern. Vier Organisationen wurden deswegen für ihr Engagement von der Pestalozzi-Stiftung und dem Verband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz mit dem Frühförderungspreis für Schweizer Berggebiete ausgezeichnet.

Vizepräsidentin der Jury Franziska Peterhans (links) gratuliert den Co-Leiterinnen der Kita Lumpazi Lisa Giorgio und Laura Cabalzar zur Auszeichnung mit dem Frühförderungspreis.

Die Kita Lumpazi im bündnerischen Disentis ist für ihren Einsatz in der Frühförderung mit einem Preis von 20'000 Franken ausgezeichnet worden. Seit bald zehn Jahren setze sich die Kita mit einem familien- und schulergänzenden Angebot vorbildlich für die Kinder ein, begründet die Pestalozzi-Stiftung die Auszeichnung in einer Mitteilung.

Gute Betreuung als Standortförderung

«Investition in die frühkindliche Bildung lohnt sich», sagt Franziska Peterhans, die Vizepräsidentin der Jury und ehemalige Zentralsekretärin LCH. Eine gute Betreuung in frühen Jahren habe positive Auswirkungen auf den späteren Schulerfolg. Die Jury hat sich unter insgesamt elf Organisationen für die Kita Lumpazi entschieden.

Die Kita arbeitet eng mit dem lokalen Gewerbe und dem Gemeindebund zusammen. Denn auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben Interesse an zuverlässiger Kinderbetreuung. Ausserdem ermöglicht die Kita mit einem Fonds, dass Familien bei Bedarf finanzielle Unterstützung für den Betreuungsplatz erhalten. Sie sei damit ein wichtiger Baustein in der Standortförderung in der oberen Surselva.

Kulturwandel in den Berggebieten

Die Kita Lumpazi fiel der Jury auch auf, weil ihr Angebot unter anderem Betreuung für Kinder umfasst, deren Eltern zum Teil im Homeoffice arbeiten. Daran bemerkt Peterhans einen zunehmenden Kulturwandel in den Berggebieten.

Als der Preis 2013 zum ersten Mal vergeben wurde, habe es in der breiten Bevölkerung noch wenig Verständnis für Betreuungsangebote gegeben. «Der Preis hat mehr Anerkennung für das Engagement im Bereich der Frühförderung geschaffen», ist Peterhans überzeugt. Davon haben auch Arbeitnehmende profitiert, die von ausserhalb kommen und in den Berggebieten die Betreuung nicht innerhalb der Familie organisieren können. 

Anerkennung für Frühförderung

Drei Organisationen erhielten von der Jury ausserdem einen Anerkennungspreis: Das Familienzentrum Sentupada in Churwalden, die Kita Luterluogi in Vals und die Mungga-Höhli mit Spielgruppe, Spielgarten und Waldspielgruppe in Hinterrhein/Rheinwald erhalten je 5000 Franken.

Der Frühförderungspreis für Schweizer Berggebiete ist ein Projekt der Pestalozzi-Stiftung. Er wird in Zusammenarbeit mit dem Verband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) alle zwei Jahre vergeben. Der Preis soll helfen, das Angebot an Frühförderungsprogrammen in den Berggebieten zu stärken, die gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern und gute Praxis sichtbar zu machen.

Datum

09.11.2022

Autor
pdi