LCH: Im Herbst 2023 startete der LCH den Aktionsplan Bildungsqualität. Nun sind erste Petitionen übergeben und Volksinitiativen lanciert. Wie geht’s weiter?
DAGMAR RÖSLER: Tatsächlich sind bereits einige Kantonalsektionen aktiv geworden. Sie lancieren vor Ort möglichst effektive Aktionen, um einerseits auf den drohenden Bildungsabbau im Zusammenhang mit dem Personalmangel an den Schulen aufmerksam zu machen und andererseits den politischen Druck für konkrete Verbesserungsmassnahmen zu erhöhen. Die Steuergruppe des LCH steht mit diesen Kantonalsektionen in Kontakt und unterstützt sie, wo es möglich und nötig ist. Gleichzeitig ist die Steuergruppe auch im Austausch mit jenen Kantonalverbänden, die sich (noch) nicht aktiv am Aktionsplan «Bildungsqualität sichern» beteiligen. So wissen sie, dass ein Mitmachen jederzeit möglich ist, dies ist dem LCH sehr wichtig.
Die Post hat eine Idee des LCH aufgegriffen und zum 150-Jahr-Jubiläum der Volksschule eine Briefmarke lanciert. Warum eine Briefmarke?
Im Jahr 2024 feiert nicht nur die obligatorische Volksschule ihr 150-jähriges Bestehen. Auch die Vorgängerorganisation des LCH, der Schweizerische Lehrerverband, wurde vor 175 Jahren gegründet. Die Geschäftsleitung des LCH suchte aus diesen beiden Gründen eine Möglichkeit, wie die beiden Jubiläen sinnvoll und sichtbar miteinander verknüpft werden und so auch entsprechend gewürdigt werden können. So kam schliesslich die Idee auf, eine Sonderbriefmarke bei der Post zu lancieren und mitzugestalten.
Die Idee, das Jubiläum mit einer Briefmarke zu feiern, hat die Geschäftsleitung des LCH überzeugt. Einerseits hat eine Sonderbriefmarke einen bleibenden und auch emotionalen Wert, andererseits wird mit einer Briefmarke gedanklich auch das Schreiben verknüpft. Letzteres hat auch heute noch einen direkten Bezug zur Schule.
Wie ist der aktuelle Stand des Projekts Formation.ch?
Nach fast fünf Jahren Arbeit kann die Arbeitsgruppe Formation den ausgearbeiteten Gesellschaftervertrag zur Abstimmung in die jeweiligen Delegiertenversammlungen des LCH und des SER bringen. Die Arbeitsgruppe hatte in ihrer Arbeit weit vorausgedacht. Deshalb konnten die beiden Versammlungen auch gleichzeitig in Neuenburg organisiert werden. Dies ermöglicht den beiden Lehrerinnen- und Lehrerverbänden aus der Deutschschweiz und der Romandie, gemeinsam vor Ort über den vorgelegten Gesellschaftervertrag abzustimmen. Ein allfälliges, beidseitig positives Abstimmungsresultat hat eine grosse Bedeutung für die weitere Zusammenarbeit der beiden Verbände. Der LCH und der SER rücken – im Sinne einer institutionalisierten Zusammenarbeit – näher zusammen und könnten sich künftig auf dem nationalen Bildungsparkett unter dem Label Formation etablieren.