Wer nicht weiss, wohin die Reise führt, wird das Ziel nicht erreichen. So begründet Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) kürzlich in einer Kolumne die Notwendigkeit einer Vision. Den Delegierten des LCH leuchtete das ein. Sie hiessen zwei Dokumente mit Vision, Mission und strategischen Zielen an der Delegiertenversammlung gut.
Die Mission des LCH wird im Dokument «Vision und Mission des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz» in nur zwei Sätzen auf den Punkt gebracht: «Lehrpersonen und weitere schulische Fachpersonen sind für die Bildungsqualität entscheidend. Wir setzen uns für sie ein.»
Die Vision erfasst detaillierter, was der LCH in diesem Rahmen leisten will. So will er Lehr- und anderen schulischen Fachpersonen eine gewichtige Stimme verleihen. Die Mitgliedsorganisationen sollen sich ausserdem über die Plattform des LCH miteinander vernetzen können und sie erhalten darüber Unterstützung für politische, pädagogische und rechtliche Angelegenheiten. Weiter stützen sich die Positionen des Dachverbands auf Praxiserfahrungen und Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Schliesslich erarbeitet der LCH zukunftsfähige Lösungen für relevante Themen.
Ziele machen Vision konkret
Zu Vision und Mission gehören auch konkrete strategischen Ziele, die der Verband verfolgen will. Sie sind für die Jahre 2025 bis 2028 vorgesehen und decken verschiedene Themenbereiche ab. Dazu gehört etwa, wie der LCH relevante Bildungsthemen behandelt, wie er interne Strukturen unterhält und inwiefern er den Mitgliedsorganisationen dabei hilft, neue Mitglieder zu gewinnen und zu binden.
Doch warum braucht der LCH überhaupt ein Papier zur Vision und Mission? «Der LCH ist ein Berufsverband, der unterschiedliche Organisationen, Berufsgruppen und Perspektiven unter einem Dach vereinen soll», sagt Rösler auf Anfrage. «Damit dies in einem zunehmend dynamischen und komplexen Umfeld nachhaltig gelingen kann, ist eine Vision als gemeinsames, langfristiges Zielbild unabdingbar.» Die Vision und die Mission würden einen verbindlichen strategischen Rahmen schaffen und als Richtschnur für das gemeinsame Handeln dienen.
Sorgfältige Prozesse
Grundsätzlich agierte der Verband bisher bereits innerhalb des nun ausformulierten Rahmens, zum Beispiel als er vergangenes Jahr das Berufsleitbild und die Berufsethik von Lehrpersonen publizierte.
Denn die Vorgeschichte bis zur Verabschiedung des Dokuments ist lang: Eine erste Auslegeordnung machte die Geschäftsleitung bereits im August 2023. Damals wurde klar, dass sich die Anforderungen an den Verband geändert haben.
Diese Auslegeordnung wurde mit Hilfe eines externen Beraters und in Absprache mit der Präsidentinnen- und Präsidentenkonferenz der Mitgliedsorganisationen weiterbearbeitet. Ausserdem wurden strategische Ziele festgelegt, die der LCH im Rahmen seiner Vision und Mission verfolgen will. Nachdem alle Inhalte an der DV abgesegnet wurden, freut sich Rösler: «Für die Geschäftsleitung LCH bedeutet dies, dass sie sich nun an die konkrete Umsetzung der strategischen Ziele machen und so den LCH in die Zukunft führen kann.»