LCH nimmt Lehrpersonen für Deutsch als Zweitsprache auf
Die Delegiertenversammlung des LCH hat die Aufnahme des Verbands der Lehrpersonen für Deutsch als Zweitsprache beschlossen. Zudem gibt es einen Wechsel in der Geschäftsleitung. Im Sommer 2026 wird Pascal Christen Daniel Gebauer ablösen.
Der Dachverband der Lehrpersonen für Deutsch als Zweitsprache ist nun ein offizieller Fachverband des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). Die Delegierten des LCH haben den Beitritt an der diesjährigen Delegiertenversammlung (DV) vom 14. Juni angenommen.
Der Verband Deutsch als Zweitsprache wurde 2022 gegründet. Früher hätten oftmals Frauenvereine oder kirchliche Organisationen Deutsch für Fremdsprachige angeboten. Die Professionalisierung sei wichtig, sagte Vizepräsidentin Madeleine Bacher an der DV in St. Gallen: «Partizipation ist ohne die Sprache, die in der Schule gesprochen wird, nicht möglich.» Der Verband will überkantonal ein einheitliches Berufsbild schaffen, und dem Berufsstand zu mehr Gehör verhelfen.
Die Delelegierten haben an der DV eine neue Vision und Mission für den LCH verabschiedet. : «LCH legt seine Vision und Mission fest», LCH.ch, 18. Juni 2025.

Wechsel in der Geschäftsleitung
An der DV bestimmten die Delegierten ausserdem bereits jetzt den Nachfolger von Daniel Gebauer, der im Sommer 2026 aus der Geschäftsleitung ausscheiden wird. Pascal Christen wurde einstimmig gewählt. Er ist Co-Präsident des Lehrerinnen- und Lehrervereins des Kanton Zug und arbeitet seit 15 Jahren als Klassenlehrer im Zyklus 3. Innerhalb der Geschäftsleitung wird er die Oberstufe vertreten. «Ich glaube an die Kraft des Berufsstands», sagte Christen nach seiner Wahl. Mitsprache sei ihm wichtig. «Wer Bildung macht, soll mitreden können.».

Auf die Wichtigkeit der Mitsprache wies auch die St. Galler Bildungsdirektorin Bettina Surber (SP) hin. Gute Bildungspolitik wiederum bedeute Zuhören. In ihrem Grusswort betonte Surber ausserdem das breite Bildungsangebot des Kantons vom Kindergarten bis zur Berufslehre und den Hochschulen.
Oskar Jenni: Beziehungen sind entscheidend
Höhepunkt der DV war das Referat von Kinderarzt Oskar Jenni über die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Den Anstieg diverser Diagnosen wie Autismus oder dem Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätssyndrom ADHS erklärte er unter anderem damit, dass die Zahl der Abklärungen gestiegen sei. Im internationalen Vergleich stehe es um die Gesundheit junger Menschen in der Schweiz aber relativ gut.
Der Facharzt warnte jedoch vor zunehmendem Druck, den Kinder und Jugendliche spüren. Er betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig gute zwischenmenschliche Beziehungen für sie seien. Ob diese nun in der Familie, im Freundeskreis oder eben auch an Schulen gelebt würden.


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Autor
Patricia Dickson