In seinem Positionspapier «Arbeitsbedingungen zur Gesunderhaltung von Lehrpersonen verbessern» fordert der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz schon lange, dass jede Schule ein betriebliches Gesundheitsmanagement einführt. Gleichzeitig belegen zahlreiche Studien die vielen positiven Effekte einer solchen betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).
Die Allianz BGF in der Schule hält im Argumentarium «Betriebliche Gesundheitsförderung stärkt Schulen» fest, wie Schulen von Gesundheitsmanagement profitieren. Die Argumente basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und ein Blick darauf zeigt: Gerade in Zeiten, in denen der akute Lehr- und Fachpersonenmangel sowie die Ansprüche an die Schule gleichermassen steigen, erweist sich die BGF als unverzichtbares Element in einer sinnvollen und effizienten Schulentwicklung.
BGF fördert Bildungsqualität
Gesundheit ist nicht nur für jede einzelne Person von unschätzbarem Wert, sondern für jede Organisation. Bei Schulleitungen beeinflusst sie deren Führungsverhalten und dieses wiederum beeinflusst die Gesundheit, Zufriedenheit und das Stressniveau der Lehrpersonen. Ein angemessener, positiver Führungsstil hat nämlich auch positive Einflüsse. Er sollte Elemente wie echte Partizipation, individuelle Unterstützung und Förderung der Mitarbeitenden, Kommunikation und Fairness sowie gemeinsame Ziele und Perspektiven beinhalten.
Schliesslich ist auch die Gesundheit, das Wohlbefinden und sogar der Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler vom Zustand der Lehrpersonen und der Schulleitungen abhängig. Die BGF ist darum eine wirkungsvolle Antwort auf die zunehmenden psychischen Belastungen, unter welchen vor allem viele junge Menschen leiden. Eine gesunde Schule ist also für alle Beteiligten ein Gewinn – und auch für die Gesellschaft als Ganzes.
Höhere Attraktivität und weniger Kosten
Aufgrund des Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, den Arbeitsort attraktiver zu gestalten. Die BGF macht genau das. Sie kann dafür sorgen, dass sich Arbeitnehmende wohl fühlen, gerne für ihren Arbeitgeber arbeiten und sich mit ihm identifizieren. Damit sinkt die Anzahl Absenzen und der Präsentismus – also das Arbeiten trotz Erkrankung. Kündigungsgedanken werden ebenfalls weniger.
Deswegen und wegen der besseren Gesundheit können die jährlichen Kosten für berufsbedingte Erkrankungen erheblich gesenkt werden. Am meisten nützen dabei Massnahmen zur Stressprävention, die sowohl auf organisatorischer als auch auf individueller Ebene umgesetzt werden. Eine Investition in die psychische Gesundheit von Lehrpersonen lohnt sich generell: Eine proaktive Unterstützung bei psychischen Problemen kann zu einem «Return on Investment» von bis zu 1:6 führen. Das heisst, jeder investierte Franken zahlt sich mehrfach aus.
Es sinken nicht nur Kosten, wenn ein gesundes Arbeitsumfeld auf Vertrauen, Unterstützung, Zusammenarbeit und offene Kommunikation baut. Das Engagement des Kollegiums steigt ebenfalls. Denn ein gesundes Umfeld fördert den Austausch von Ideen und die Einsatzbereitschaft für Schulentwicklung.
Win-Win-Situation auf allen Ebenen
Alle diese Fakten sprechen für sich. Der richtige Zeitpunkt, um die systematische BGF an allen Schulen einzuführen, ist jetzt. Der Nutzen ist einfach zu gross, um diesen Schritt weiter hinauszuzögern.